M3 Finanzierung

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Mit Gründung eines Unternehmens ist die Finanzierung ein wichtiger Bestandteil. Sowohl die Gründung an sich als auch das angestrebte, nachhaltige Wachstum sind mit Kosten verbunden für die liquide Mittel benötigt werden. Dabei gibt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, deren Eignung vor allem von der Phase Deines Start-Ups abhängen. 

Hier erklären wir Dir die wichtigsten und beliebtesten Finanzierungsmöglichkeiten für Start-Ups.

Finanzierungsmöglichkeiten

Am Anfang der Gründung steht die sogenannte „R&D“ Phase (Research and Development), in der aus der Idee die ersten konkreten Schritte entstehen. Hier wird das Angebot entwickelt, erste Prototypen werden erstellt und es wird auf die Frage eingegangen: Für wen entwickeln wir unsere Idee? Für diese Phase werden verhältnismäßig kleine Geldbeträge gebraucht, die oftmals der:die Gründer:in selbst einbringt, oder auch über Familie und Freund:innen akquiriert werden. 

Dies ist gleichzeitg auch der erste kleine Test. Sind Deine Freund:innen und Familie überzeugt von Deiner Idee, fällt es ihnen leichter eine kleine Anfangsinvestition zu tätigen.

Zusätzlich ist es sogar möglich aus der Arbeitslosigkeit heraus zu gründen. Hier unterstützt die Bundesagentur für Arbeit Dich in Deinen ersten Schritten zur Existenzgründung.

Darlehen oder Kredite von Banken sind eine sehr klassische Finanzierungsmethode. Oftmals geht es um Beträge von 25.000€ – 300.000€. Der Vorteil: Banken erhalten keine Anteile und haben auch kein Mitspracherecht. Allerdings scheuen Banken daher auch das Risiko und vergeben Kredite nur an Unternehmen, die sich bereits im Markt bewährt haben und beweisen können, dass ihr Unternehmen gewinnbringend wirtschaften kann („Proof-of-Concept“). 

Weitere Vorteile sind, dass Fremdkapital steuerlich absetzbar, und in der Regel günstiger als Eigenkapital ist. Es sind auch regelmäßige Zahlungsströme für Zins- und Tilgunszahlungen erforderlich. Ein Bankdarlehen ist daher erst sinnvoll, wenn Euer Unternehmen bereits am Markt ist und Umsatz generiert. 

Sobald diese Anfangsinvestitionen aufgebraucht sind und Du mehr Kapital für Deine Prototypen benötigst oder sogar Deinen Markteintritt planst und in die Produktion gehen möchtest bzw. Deine Dienstleistung anbietest, kommt eine sehr beliebte Finanzierungsmöglichkeit ins Spiel: Das Crowdfunding

Crowdfunding beschreibt die Finanzierung einer Menge („Crowd“) über das Internet. Dabei werden über private Homepages oder auch professionelle Websites wie startnext.com oder seedmatch.de Privatpersonen zum Investieren in Dein Unternehmen oder zum Spenden aufgerufen. Die Höhe der Investition hängt von Deinem persönlich gesetzten Ziel ab und kommt über die Masse der Menschen zusammen. Wichtig ist, dass das Crowdfunding eine Kampagne ist, bei der oftmals auch kleine Gegenleistungen zum Investment angeboten werden. Du stellst Dein Produkt oder Deine Dienstleistung ansehnlich vor und musst auch hier die Menschen davon überzeugen in Dein Unternehmen zu investieren. Das Crowdfunding ist dabei ein super Test, ob Deine Idee gut bei den Personen ankommt.

Und es gibt noch weitere Vorteile:

  •  Validierung („Proof of Concept“) -> glauben die Investor:innen an Dein Projekt
  • Folgefinanzierung -> Eine gelungene Kampagne kann ein Beweis dafür sein, dass es einen Markt für Dein Produkt gibt und damit ein nützliches Mittel als Überzeugung für weitere Finanzierung sein (z.B. Banken oder Angel Investor:innen)
  • Zugang zur Menge -> Durch das Feedback einer großen Anzahl von Menschen können Fachwissende Dir kostenlos ihre Einblicke und Einschätzungen mitteilen
  • Marketingtool -> eine gelungene Kampagne weckt Interesse und bietet einer großen Anzahl von Menschen die Möglichkeit sich über Deine Idee zu informieren

Hier weitere Beispiele von erfolgreichen Crowdfunding Kampagnen:

https://www.startnext.com/bayti-hier

https://www.startnext.com/trafostation-muenster

https://www.startnext.com/labim-feelgood

https://www.startnext.com/gobanyo-duschbus 

https://www.startnext.com/human-rights-space

Eine weitere beliebte Finanzierungsquelle neben privaten Investitionen bieten öffentliche Förderprogramme. In Deutschland aber auch von der EU gibt es Förderprogramme für junge Unternehmen und Start-Ups. Für die Bewerbung eines der Förderprogramme müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden darunter oftmals ein „Proof-of-Concept“, also die Durchführbarkeit des Projektes belegt wird.

Eines der bekanntesten Förderprogramme ist das EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Es dauert ein Jahr und sichert den Lebensunterhalt der Gründer:innen während diese sich auf ihr junges Unternehmen konzentrieren können.

Aber es gibt auch Förderprogramme, die die Soziale Arbeit mitdenken. Etwa vom BMFSFJ oder der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Dabei ist wichtig zu beachten, dass auch hier die Förderung Voraussetzungen beinhaltet wie z.B einen Gesamtfinanzierungsplan. Desweiteren gelten diese oftmals nur als zeitlich begrenzte Anschubfinanzierung, um Dein Projekt ins Rollen zu bringen.

Hier als Beispiel die Voraussetzungen der Richtlinien zur Förderung von Maßnahmen zur gesellschaftlichen und sozialen Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderern

Weitere Programme sind das Gründerstipendium.NRW oder auch der EXIST-Forschungstransfer

Um mit Deinem Start-Up erfolgreich zu sein, ist Wachstum erforderlich. Neben, oder auch als Folgefinanzierung nach einer Crowdfunding Kampagne gibt es die Möglichkeit der Angel Investo:rinnen.

Die sogenannten „Angels“ sind Personen, oder oft auch Gruppen, die in vielversprechende Start-Ups investieren. Das Geld kommt dabei oft aus Verkäufen derer erfolgreichen Start-Ups. Dadurch bringen sie nicht nur Kapital in Dein Unternehmen, sondern auch Know-How und Branchenerfahrung. Die Beträge reichen oft von 25.000€ -500.000€ und gehen über relativ lange Zeiträume. Als Gegenzug bekommen die Angels Anteile Deines Unternehmens. Häufig begleiten sie dann auch Dein Start-Up über einen längeren Zeitraum, dienen als Coaches und stellen Dir deren Netzwerk zur Verfügung.

Bevor die Angels allerdings in Dein Start-Up investieren musst Du sie von Deinem Produkt oder Deiner Dienstleistung überzeugen. Dafür verlangen die Investor:innen neben einen überzeugenden Pitch meist auch einen detaillierten Businessplan und Einsicht in die Organisationsstruktur des Start-Ups. 

Ein prominentes Beispiel von Angel Investor:innen ist der nachhaltigkeitsorientierte Wagniskapitalgeber „Better Ventures“, zu dem auch der ehemalige CEO von Flaschenpost Stephen Weich gehört. Durch den Verkauf von Flaschenpost ist viel Kapital in die Hände des Münsteraner Business Angels gegangen, die dieses jetzt in junge Unternehmen investieren möchten.

https://www.betterventures.io

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