M5 Pitch
Tauche ein und besuche eine unserer Lehrveranstaltungen!
Ein Sozialunternehmen ist so erfolgreich, wie die Menschen, die es umsetzen. Allein ein sauber ausgearbeitetes Geschäftsmodell hat noch kein Projekt erfolgreich gemacht. Vieles steht und fällt mit dem Faktor Mensch. Mit denjenigen, die die Ideen verwirklichen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, neben dem jeweiligen Geschäftsmodell, die Menschen hinter dem Projekt kennenzulernen. All das passiert beim sogenannten Pitch.
Pitch
Ein Pitch ist eine kurze verbale Präsentation Eurer Idee. In 30-sekündigen (Elevator-Pitches) oder drei- bis zehnminütigen (Zeit variiert je nach Veranstaltung) Präsentationen personifiziert Ihr Euer sozialunternehmerisches Vorhaben, Ihr gebt ihm ein Gesicht. Wir, das interessierte Publikum, bekommen einen Eindruck von Eurem Geschäftsmodell und dem Team hinter dem Projekt. Durch die Artikulation Eures Projekts schreiben wir Euch Kompetenzen zu und urteilen darüber, ob wir an die erfolgreiche Realisierung bzw. Etablierung des Vorhabens glauben oder nicht.
Klassischerweise wird Euer Pitch (verbale Präsentation) durch ein sogenanntes Pitch-Deck (visuelle Präsentation) begleitet. Durch PowerPoint-Präsentationen oder sonstige Darstellungsformen wie Canva könnt Ihr Euer Sozialunternehmen zusätzlich bebildern und mit eindrucksvollen Slogans, Buzzwörtern oder Zahlen, Daten und Fakten unterstreichen. Der Aufbau des Pitch-Decks orientiert sich dabei am Pitch selber:
- Problem → Was ist das Soziale Problem?
- Lösung → Welche Soziale Innovation ist Eure Lösung für das Problem?
- Fahrplan → Wie ist Euer sozialunternehmerisches Vorgehen? Wie setzt Ihr das Vorhaben um? Was sind Eure Aktivitäten? Wer seid Ihr? Wie finanziert Ihr Eure Idee?
- Die Anzahl der Folien und der jeweiligen Inhalte orientieren sich an der Länge Eures Vortrags. Je kürzer der Pitch, desto fokussierter müssen die Folien Euer Anliegen auf den Punkt bringen. Es ist Eure Aufgabe, zu erahnen, was das Publikum für relevant hält und was nicht. Eine sauber ausgearbeitete Story und ein roter Faden müssen erkennbar sein.
- Auch wichtig: Ein Pitch-Deck ist keine Pflicht! In fast allen Fällen würden wir dazu raten und manchmal werden sie sogar eingefordert (gerade von Kreditgeber:innen). Dennoch: Es gibt Vorträge, die so aufgebaut sind, dass sie ohne Folien auskommen. Das ist allerdings eine sehr anspruchsvolle Form der Präsentation und erfordert unglaublich viel Routine von den Vortragenden auf der Bühne. Für viele Anlässe ist es zudem unpassend. Fazit: Gut gemacht, funktioniert das. In der Regel ist der klassische Aufbau aus Pitch inklusive Pitch-Deck jedoch die sinnvolle Form.
Außerdem gehört zu (fast) jeder Pitch-Veranstaltung eine an den Pitch anschließende Q&A-Runde (Questions & Answers). Die Jury und/oder das neutrale Publikum haben in der Regel Zeit, Fragen zu stellen, um Euch auf Eure sozialunternehmerische Eignung hin zu prüfen. Welche Pläne für das Projekt habt Ihr? Wie reagiert Ihr in welchen Situationen? Was wünscht Ihr Euch? Für Euch als Vortragende bedeutet das: Antizipation! Welche Fragen bleiben durch Euren Pitch ungeklärt? Welche Rückfragen könnt Ihr erwarten? Worüber konntet Ihr nicht sprechen, weil die Zeit zu knapp war? Beliebte Fragen einer Jury oder eines neutralen Publikums beziehen sich häufig auf den Markt, Euren Wettbewerbsvorteil (Unique Selling Point, kurz USP), Eure Zukunftsvision und den Plan, gesetzt den Fall, dass Ihr gefördert würdet. Unterschätzt das bitte nicht: Eine Q&A-Runde gehört zu den meisten Pitch-Veranstaltungen selbstverständlich dazu und ist von genauso entscheidender Bedeutung wie Euer Vortrag selbst.
Zusammenfassend gilt: Ihr müsst über Euer Projekt sprechen lernen. Eine elementare Kompetenz ist Kommunikationsfähigkeit und ein geschickter rhetorischer Umgang mit Euren Vorhaben. In sogenannten Pitch-Trainings wenden Gründende viel Zeit und persönliches Commitment in die Aneignung rhetorischer Fähigkeiten auf, um auf der Bühne oder beim Netzwerken dem eigenen Projekt die nötige Power zu verleihen. Auf der Tonspur habt Ihr die Chance, Menschen zu begeistern, Multiplikator:innen zu gewinnen und Reichweite zu erzielen. Ein schönes Pitch-Deck und eine gut vorbereitete Q&A-Runde unterstreichen Eure Ambitionen.
Unterschätzt niemals die Wirkung. Lernt, Eure Soziale Innovation auf den Punkt zu bringen.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Entdecke ähnliche Beiträge

M1 Soziale Innovationen
Gesellschaften und ihre Bedarfe ändern sich stetig, sie sind niemals statisch. Was heute neu ist, ist morgen alt. Was heute einen Nutzen hat, ist morgen nutzlos.

M3 Finanzierung
Mit Gründung eines Unternehmens ist die Finanzierung ein wichtiger Bestandteil. Sowohl die Gründung an sich als auch das angestrebte, nachhaltige Wachstum sind mit Kosten verbunden für die liquide Mittel benötigt werden.

M4 Rechtsform
Unterschiedliche Rechtsformen bieten dir verschiedene Handlungs- und Haftungsmöglichkeiten. Sie unterscheiden sich auch in den Kosten und den Aufwand.